Secret Malts – das Geheimnis

In unserem Benefiz-Whisky-Tasting verkosteten wir in einem „Secrets Malt Tastival“ erstmals zwei Single Malt Whiskys blind und die auch noch parallel.

Es wird Zeit, das Geheimnis der beiden Single Malts zu lüften: Es handelt sich um die beiden ersten Whiskys der Scheibel-Mühle in Kappelrodeck (siehe ADWN 78). Sie tragen die Namen Emill Stockwerk und Emill Kraftwerk.

Der Name Emill ist eine Hommage an den Firmengründer Emil Scheibel als auch an die wiederbelebte Mühle (englisch Mill), in der der Whisky der Schwarzwaldbrennerei Scheibel hergestellt wird. Emill Stockwerk heißt die Abfüllung in Trinkstärke mit 46%, Emill Kraftwerk hat starke 58,7%.

Die Destillate beider Whiskys einschließlich ihrer Reifung sind identisch – sie unterscheiden sich also nur durch den Alkoholgehalt, was auch den besonderen Reiz der Doppel-Blind-Verkostung ausmachte. Dazu haben wir alle Teilnehmer gebeten, ihre Eindrücke zu schildern und die beiden Single Malts nach Alter, Fasstyp und Herkunftsland einzuordnen. Wer wollte, konnte sogar Brennerei und Jahrgang nennen. Natürlich ist die Datenbasis zu klein, um allgemeingültige Aussagen machen zu können.

Es ist aber doch bemerkenswert, dass ein Großteil der Teilnehmer die beiden Whiskys für zehn Jahre oder älter hielt: 75% waren es beim Stockwerk und 67% beim Kraftwerk. Zur Erinnerung: Beide Whiskys sind vier Jahre alt.

Beim Fasstyp waren die Antworten schon deutlich uneinheitlicher, auch wenn immerhin ein Viertel das Cognacfass richtig identifizierte. Gleiches gilt für das Herkunftsland: Von USA bis Japan kam alles vor, nur Taiwan und England blieben außen vor.

Immerhin zwei versierte Whiskygenießer trauten sich, eine Brennerei anzugeben, auch wenn sie letztlich völlig daneben lagen. Beim Stockwerk wurden Tobermory und Bushmills genannt, beim Kraftwerk waren es Glengoyne und Balvenie.

Die Teilnahme am „Secrets Malt Tastival“ war mit einer kleinen Verlosung verbunden, für die ich drei kleine Flaschen Benromach Peat Smoke, 10YO und Organic spendierte. Die drei Flaschen haben mittlerweile ihre neuen Besitzer gefunden.

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Erschienen in Ausgabe 79 der Armond Dishers WhiskyNews.
Autor: Armin Schüssler